Blank Page

„New Impressions of Debussy“

Claude Debussy neu arrangiert für Jazz-Quartett

Inspiriert durch die Musik des Impressionisten Claude Debussy, dieses wichtigen Wegbereiters der Moderne, haben Florian Dohrmann und Joachim Staudt neue Werke und Arrangements geschaffen. Unvoreingenommen und ohne Denkverbote ist die leere Seite, „blank page“, der Ausgangspunkt, um aus Motiven und Harmonien Debussys Neues entstehen zu lassen. Mal als deutliche Reminiszenz, mal so weit entfernt, dass man 100 Jahre nach Debussys Tod nur noch seinen Geist zu spüren vermeint.

Informativ und spannend führt Florian Dohrmann durch das Programm. Er erklärt in seinen Moderationen, wie es zu den Arrangements kam und welche Auswirkung Debussy auf den Jazz hatte. So lässt er ein Bild der Persönlichkeit und des Einflusses dieses großen französischen Komponisten entstehen.

Die Entscheidung, nicht das Klavier als Harmonieinstrument zu besetzen, sondern eine Gitarre, eröffnet neue Wege und Freiheiten für die Interpretation und Umgestaltung. Das Ergebnis ist eine frische, kreative und abwechslungsreiche Musik, deren Pendel zwischen Jazz, Pop, selbst rockigen Anklängen und der klassischen Vorlage schwingt und die unterschiedlichen Hintergründe der Musiker widerspiegelt.

So lässt Joachim Staudt (Altsaxophon, Bassklarinette) in seinen Arrangements und Neukompositionen seine Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit der Ska-Legende Rico Rodriguez und der Band „Soulfood international“ einfließen und gibt dem Mondschein den Glanz einer Pop-Ballade. Christoph Neuhaus (Landesjazzpreis BW 2021) veredelt die Musik mit seinen geschmackvollen Soli und seinem außergewöhnlichen Gitarren-Sound, während Lars Binder (Schlagzeug) souverän das rhythmische Fundament legt und inspirierende Impulse setzt.

Für den Kontrabassisten Florian Dohrmann, Bandleader und Initiator des Projektes, ist das eine Traum-Besetzung, die seinem ruhigen und warmen Bass-Spiel den idealen Raum zur Entfaltung gibt und die seine anspruchsvollen Arrangements im Geiste Debussys federleicht umsetzt.

Pressefoto 3 Blank Page
(c) Kaupo Kikkas

Achille-Claude Debussy verstarb am 25. März 1918 in Paris. Auf der Weltausstellung in Paris 1889 hört Debussy fasziniert exotische Klänge aus dem asiatischen Raum wie die indonesische Gamelanmusik. Diese Begegnung mit fremden Kulturen und deren schwebendem Klangideal prägt seinen Kompositionsstil. Aus Pentatonik, Ganztonleiter und Auflösung der Funktionsharmonik entwickelt er seine sphärischen Klangbilder. Ohne Debussys aus den unterschiedlichsten Kulturen schöpfendem musikalischen Impressionismus wäre die pianistische Tonsprache eines Bill Evans schwer vorstellbar. Debussys Kompositionen im Jazz-Kontext zu verarbeiten, erscheint somit als eine folgerichtige Entwicklung.

Die CD „Blank Page – New Impressions of Debussy“ wurde von dem renommierten Tonmeister Adrian von Ripka aufgenommen und im Februar 2019 beim kleinen, feinen Stuttgarter Label „mochermusic“ veröffentlicht. Sie wurde umgehend für den Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. (Longlist 02/2019)

Florian Dohrmann – Kontrabass / Moderation
Christoph Neuhaus – Gitarre
(Landesjazzpreis BW 2021)
Joachim Staudt – Altsax / Bassklarinette
Lars Binder – Schlagzeug

Video

weitere Videos

Presse

Das ganze Album strahlt eine versonnene Schönheit aus.

Mit sanftmütiger Eleganz den Jazz auf dessen Quelle zurückbezogen

Sanft, ruhig und warm im Klang, sich gegenseitig umschmeichelnd, sinnlich und von Leichtigkeit getragen

Kontrabassist Florian Dohrmann (der sich obendrein als so kundiger wie kurzweiliger Werk- und Biografie-Erzähler erweist) und seine mit Joachim Staudt an Altsaxofon und Bassklarinette, Lars Binder am Schlagzeug und Christoph Neuhaus an der Gitarre exzellent besetzte Formation adaptieren hierbei Kompositionen und transformieren sie in ihre eigene elaborierte und dynamisch-vielschichtige Klangsprache.

Florian Dohrmann betont in seiner fundierten Moderation die Regellosigkeit und sanfte Rebellion des Komponisten Debussy. Die passt hervorragend zu modernem Jazz, ebenso wie das Impressionistische seiner Musik, die sich immer in Metamorphose befindet.

Inderdaad een juweeltje